„Eine Fotografie zeigt nie die Wahrheit.“

Richard Avedon

Photographieren in freien künstlerischen Projekten bedeutet für mich, nicht die Wahrheit zu zeigen, sondern eine persönliche Haltung und Einstellung zur Welt zu vermitteln. Das ist zwar nie die Wahrheit, aber eine subjektive Sichtweise und, wenn man so will, meine subjektive Wahrheit.
Robert Häusser, neben Avedon eines meiner Vorbilder, schrieb uns Photographen ins Stammbuch: „Man muss das photographieren, was mit einem selbst zu tun hat, mit der eigenen Weltanschauung, was einen innerlich wirklich bewegt …“
Für meine freien Arbeiten benutze ich – auch als Ausgleich zur digitalen Auftragsphotographie – fast ausschließlich moderne, analoge Kameras vom Mittelformat bis zu großformatigen Fachkameras ab 4 x 5 inch bis 8 x 10 inch und arbeite die Handabzüge im eigenen Labor auf klassisches Silbergelatine- Barytpapier aus.
Photo: Stefanie Paroll

Vom Ursprung – Architekturen der Rheinquellen

Die Arbeit Vom Ursprung – Architekturen der Rheinquellen entstand durch die Beschäftigung mit Friedrich Hölderlins großem Strom-Gedicht Der Rhein. Nach der Arbeit Wissende Heiterkeit zu Martin Heideggers Prosa-Miniatur Der Feldweg  https://www.tdk-photo.de/projekte/wissende-heiterkeit/ und der Serie Hartmannswillerkopf  https://www.tdk-photo.de/projekte/hartmannswillerkopf/ zu den expressionistischen Gedichten aus dem Tropfblut-Zyklus von August Stramm ist Vom Ursprung meine dritte fotografische Serie, die mit Dichtung zu tun hat. kennengelernt. Weiterlesen … oder direkt zu den Photos

Hartmannswillerkopf

Seit einigen Jahren wird ein vereinigtes Europa vor allem als politische Vision und Idee zunehmend in Frage gestellt. Vor diesem Hintergrund und rund hundert Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs habe ich mich intensiv mit dem Hartmannsweilerkopf, einer im Ersten Weltkrieg hart umkämpften Bergkuppe in den Südvogesen auseinandergesetzt.
Dieser Berg gilt als das „Verdun“ der südlichen Frontabschnitte der blutigen Schlachten des Ersten Weltkrieges und gilt vor allem in Frankreich als Mahnmal für sinnlose kriegerische Gewalt zwischen Staaten und Völkern. In Deutschland ist der Berg eher im Südwesten bekannt und auch ich habe ihn und seine Geschichte erstmals als Schüler auf einer Klassenfahrt kennengelernt. Weiterlesen … oder direkt zu den Photos

Deutsche Konditorei-Cafés

Das typisch deutsche Konditorei-Café ist vom Aussterben bedroht. In den Innenstädten gibt es fast nur Starbucks, Espressobars und Stehcafés in den Bäckereien. Seit 2002 spüre ich mit meinem Projekt die letzten traditionellen Cafés ihrer Art in ganz Deutschland auf und photographiere die  unterschiedlich eingerichteten Gasträume, die typischen Interieurs der Cafés.  Weiterlesen …

Wissende Heiterkeit – Photographien zu Heideggers Feldweg

Im März 2011 geschah in Japan als Folge eines Tsunamis das Unfassbare – der Super-Gau von Fukushima. Seitdem ließ mich Heideggers Kritik an „den Riesenkräften der Atomenergie“ nicht mehr los; ich habe mich intensiv mit seiner Schrift „Der Feldweg“ beschäftigt und den tatsächlichen Feldweg am Stadtrand der südbadischen Stadt Meßkirch über zwei Jahre hinweg photographiert. Dabei habe ich festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, einen Weg zu photographieren. Weiterlesen …

Stigmata

Baumzeichen sind Anweisungen für Waldarbeiter. Wir können diese Zeichen nicht sinnvoll deuten. Bei längerer Betrachtung stellen sich jedoch so manche Assoziationen ein – befördert von Erinnerungen an unsere tradierten Mythen.

Mich interessiert diese Ambivalenz. In meiner seriell angelegten Arbeit Stigmata, habe ich versucht, dies in 30 handvergrößerten Schwarzweissbildern photographisch herauszuarbeiten. Weiterlesen …

Haludovo Palace Hotel

Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts begann unter Tito im ehemaligen Jugoslawien eine vorsichtige Öffnung und Annäherung an den Westen. Es folgten Visa-Erleichterungen für Besucher und durch entsprechende Gesetzesänderungen waren westliche Investoren willkommen.

Großzügig wurden daher auch Spielcasino-Lizenzen vergeben, so dass Anfang der 70er Jahre in Jugoslawien bereits rund 28 Casinos existierten, zugänglich freilich nur für zahlungskräftige westliche Touristen. Weiterlesen …

Lécher les Vitrines

Zwei Photographen befragen surrealistische Positionen zum Schaufenster: in einem gemeinsamen Projekt haben Martin Frech und ich zwei Serien zum Thema Schaufenster realisiert. Das Projekt war von vornherein als kontrastierende Präsentation in der schaelpic photokunstbar angelegt. So hat Martin Frech schwarzweiße Portraits von Schaufensterpuppen aufgenommen, die das Ergebnis einer Beschäftigung des Photographen mit hermeneutischen Problemen rund ums Portrait sind.

Meine farbigen Arbeiten sind Vexierspiele mit Betrachtern, Puppen und Spiegeln. Die Nachtstücke kreisen um die Frage, wer auf welcher Seite steht – und warum. Weiterlesen …

Nine Eleven

Am 11. September 2001 fielen die Türme des World Trade Centers. Wie ist die Stimmung weit weg von New York in einem kleinen Ort an der ligurischen Küste? Wie wirkt sich der epochale Terrorakt auf meine Wahrnehmung als Photograph aus? Am 11. September 2001 habe ich in Camogli mit der Kamera diese Antwort gefunden.  Alle Bilder ansehen …

Warum heute noch mit schweren Plattenkameras arbeiten?

Oft werde ich gefragt, warum ich mir das Arbeiten mit schweren, analogen Großformatkameras „noch antue“, liefern doch moderne digitale Kamerasysteme bei vergleichsweise wenig Gewicht und Volumen hervorragende Ergebnisse. Das ist ohne Frage richtig, aber großformatige analoge Kameras zwingen mich zu einer konzentrierten und überlegten Arbeitsweise, eben WEIL die Systeme schwer und groß sind und die Arbeit immer ein Stativ erfordert. Darüber hinaus bieten sie die Möglichkeit der Perspektivkorrektur durch unabhängige Verstellungen von Objektiv- und Bildstandarte. Die großformatigen Negative bringen selbstredend einen überragenden Tonwertreichtum und eine hervorragende Bildschärfe mit sich. Weiter unten können Sie im Film sehen, wie ich mit einer modernen, analogen ARCA SWISS-Kamera im Negativformat 8 x 10 inch (20 x 25 cm) arbeite.